"Schüler freuen sich wieder auf die Schule" - Christa Mayer im Interview

Veröffentlicht am 12.05.2020 in Bildung

"Die Schülerinnen und Schüler freuen sich wieder auf die Schule" - Das sagt zumindest die Schulleiterin Christa Mayer nach der ersten Woche der Schulöffnungen. Über ihre Erfahrungen aus Hygienevorschriften, Homeschooling und Abstandsregeln in der ersten Schulwoche haben wir mit der Schuldirektorin von der IGS Eisenberg gesprochen. Lest hier das ganze Interview! 

Die erste Woche nach den Schulöffnungen ist beendet. Wie ist Dein Eindruck nach der ersten Woche?

Die Einhaltung der Abstandsregeln hat hervorragend funktioniert. Es gab immer wieder Momente, wo man sich selbst auch immer wieder an die Abstandsregel erinnern musste. Aber insgesamt haben sich die Schülerinnen und Schüler vorbildlich an die Regeln gehalten. Allerdings ist die Situation teilweise schon sehr surreal. Insbesondere wenn man die Schülerinnen und Schüler mit Masken und viel Abstand auf dem Pausenhof sieht...

Die Schüler und Lehrer werden auf die Abstandsregeln hingewiesen 

Wie habt ihr in Eisenberg ganz konkret die Hygienemaßnahmen umgesetzt?

Wie von der Landesregierung angekündigt haben alle Schülerinnen und Schüler Masken bekommen. Es gilt eine Maskenpflicht. Zudem haben wir bestimmte Wege zum Laufen ausgeschildert, sodass der größtmögliche Abstand gegeben ist. Außerdem wurden in den Pausenhallen Desinfektionsspender aufgestellt. Die Toiletten und Klassensäle wurden zudem mit Seife und Einweghandtüchern ausgestattet und die Türen der Klassensäle bleiben offen. Außerdem wurden zu Beginn Klassenleiterstunden zur Schülerinformation durchgeführt. Dort wird den Schülerinnen und Schülern alles Wichtige erklärt.

Halten sich die Schüler denn an die Hygienevorschriften?

Ja, die Schülerinnen und Schüler machen das in dieser außergewöhnlichen Situation wirklich vorbildlich. Sie halte sich bisher alle an die Vorgaben.

Was passiert bei Verstößen?

Glücklicherweise sind noch keine Verstöße vorgekommen. Grundsätzlich werden aber zunächst Ermahnungen und Aufforderungen ausgesprochen – insbesondere im Hinblick auf das Tragen der Masken. In einem nächsten Schritt kann es auch sein, dass Schülerinnen und Schüler ganz zu Hause bleiben müssen. Aber wie gesagt, bisher halten sich die Schülerinnen und Schüler vorbildlich an die Regeln.

Desinfektionsspender in der IGS Eisenberg

Wie hat denn bisher das Homeschooling aus Deiner Sicht funktioniert? Klappt das Hin- und Herschicken von Aufgaben und Lösungen?

Vor einigen Wochen hatten wir glücklicherweise die Probeversion einer Kommunikationsplattform während einer Dienstbesprechung und einer Schulelternbeiratssitzung mit dem Ziel vorgestellt, diese Schul-Cloud zu testen. Mittlerweile sind alle Kollegen und Kolleginnen, unsere Oberstufenschüler und Oberstufenschülerinnen und ein Großteil der Eltern in dieser Cloud aktiv. Ich bin froh, dass zwei Kollegen, mit sehr viel Engagement und hohem Zeiteinsatz diese Cloud innerhalb von wenigen Tagen einsatzfähig machen konnten.

Ist das Homeschooling also auch über die Coronakrise hinaus sinnvoll?

Das Homeschooling ist eine gute Lösung in dieser Zeit, kann jedoch nicht den direkten Kontakt und den direkten Austausch zwischen Lehrkräften und Lernenden ersetzen. Methodische Ansätze und die Vermittlung des Fachwissens mit der Förderung sozialer Kompetenzen, kommen beim Homeschooling natürlich zu kurz.

Wo siehst Du die größten Probleme beim Homeschooling? Es gibt Bedenken, dass einige Schülerinnen und Schüler „hinten runter“ fallen könnten?

Die größte Herausforderung der Schulschließung ist die Rhythmisierung des Tages. In Familien ist der Alltag durch die Unterrichtszeiten, durch den Arbeitstag der Eltern klar geregelt. Hinzu kommt die verstärkte Nutzung der Neuen Medien, die sich z.B. bei nur einem Familien-PC als problematisch herausstellen kann. Und dann fehlt Unterstützung von Seiten der Lehrkräfte insbesondere auch die individuelle Unterstützung unserer Förderkinder.

Welche Herausforderungen siehst Du in nächster Zeit? Was stimmt dich hoffnungsfroh?

Als nächstes werden die Kinder der 5. und 6. Klassen am 25. Mai wieder die Schulen besuchen. Ab dem 8. Juni folgen dann auch die 7. und 8. Klassen. Jeder Schüler, jede Schülerin soll vor den Sommerferien noch einmal in die Schule gehen könne. Ich denke wir werden das gut meistern. Insgesamt ist aber die Freude bei Schülerinnen und Schülern wie auch bei den Lehrer gleichermaßen hoch, wieder in die Schule gehen zu dürfen. Das ist ja normalerweise auch nicht immer der Fall (schmunzelt).

Liebe Christa, wir danken Dir für das ausführliche Interview. Das Interview wurde durch Jonathan Kreilaus durchgeführt.

 

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