Tristans Nachspielzeit - Zeit für neue Helden!

Veröffentlicht am 02.11.2020 in Aktionen

Eine neue Folge unserer Kolumne Tristans Nachspielzeit. Diesmal geht es um Schäden für die Gastronomie, Entschädigungen der Politik, und dass viele Erzieher/innen und Lehrer/innen in der Krise über sich hinauswachsen. Lest selbst! 

Nun ist es also wieder soweit....wir befinden uns im zweiten Lockdown. Angesichts der verheerenden Entwicklugen der Infektionszahlen wohl eine alternativlose Entscheidung, wenn wir Zustände wie in Spanien oder Frankreich mittelfristig in der Bundesrepublik vermeiden wollen.

Der Unmut in Gastro- und Veranstaltungsbranche ist verständlich

Über das Ob konnte eigentlich, wenn wir zumindest bis Weihnachten einigermaßen zu einer Entpsannung der Lage kommen wollen, niemand wirklich zweifeln. Was das Wie angeht, kann man geteilter Meinung sein. Gerade Gastronomen und die Veranstaltungsbranche haben in den letzten Monaten eigentlich bewiesen, dass sie in der Lage sind hochwertige und sichere Hygienekonzepte umzusetzen. Hier haben engagierte Menschen innerhalb kürzester Zeit unter großen personellen wie finanziellem Einsatz an Konzepten für ein "New Normal" gearbeitet. Derzeit anscheinend umsonst, denn sie müssen nun wieder schließen. Der Unmut in der Gastro- und Eventbranche ist verständlich. Zumal deren Betrieb eindeutig kein Pandemietreiber war. Der Mensch ist ein soziales Wesen, die Versuchung sich trotz Lockdown zu treffen wird für einige zu groß sein. Wäre es da nicht sinnvoller gewesen, dies den Menschen unter kontrollierten Bedingungen etwa in Bars und Restaurants anstatt fern jeglicher staatlicher Kontrolle in den Partykellern und Wohnzimmern der Republik zu ermöglichen? Das Verdrängen ins Private wird stattfinden, hoffentlich nicht mit Folgen.

Die Politik springt mit umfangreichen Entschädigungen zur Seite

Immerhin springt die Politik mit umfangreichen Entschädigungen zur Seite, es steht zu hoffen, dass diese ausreichen werden. Es wird eine Zeit nach Corona geben. Und ohne Ausgehmöglichkeiten und kulturelle Events wäre das eine ziemlich triste Angelegenheit.

Zeit für neue Helden! 

Waren es in der letzten Lockdownphase vornehmlich Ärzte, Pfleger, Polizisten, Beschftigte im ÖPNV oder einzelhandel die "den Laden am Laufen hielten" und zu Recht zu Helden des Alltags erklärt wurden, wird es nun wohl Zeit für neue Helden. Gemeint sind Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer. Damit gleich gar keine Missverständnisse entstehen: Die Kinder dürfen nicht die Verlierer der Pandemie sein! Entwicklungsverzögerungen, Lernrückständen etc gilt es vorzubeugen. Und natürlich müssen auch die oft durch den ersten Lockdown schon arg gebeutelten Eltern Entlastung erfahren. So mancher Chef würde mehr als nur mit den Augen rollen ,wenn sich die Mitarbeiter schon wieder zur Kinderbetreuung verabschieden und viele werden ihre Urlaubstage zur Betreuung auch schon aufgebraucht haben. Insofern gut, dass Kitas und Schulen offen bleiben.

Große Belastungen für Kitas und Erzieherinnen

Auf die dort Tätigen kommen aber große Belastungen zu. In den Kitas sind Erzieherinnen oftmals mehr oder weniger ohne Schutzmaßnahmen Infektionsrisiken durch die zu betreuenden Kinder ausgesetzt. Sie machen ihren Job trotzdem. Für die Kinder und weil sie es gerne machen. Ob und wie sehr Kinder dabei das Virus weitergeben können, verbleibt immer noch ungeklärt. Und wie schnell es auch in der Kita gehen kann, hat man in Morschheim unlängst gemerkt. Viele hätten sich hier effektiveren Schutz gewünscht. Unter diesen Bedingungen Topleistungen zu bringen, die Ungewissheit zu ertragen, das nötigt mir Respekt ab.

Viele Lehrer sind über sich hinausgewachsen

Genauso ist es in den Schulen. Abseits allzu populärer Lehrerschelte muss man anerkennen, was dort in den letzten Monaten geleistet wurde. Homeschooling, rotierende Systeme, Umgang mit Lüften etc. all das waren auch für die Lehrer neue Gerausforderungen. Oftmals gab es keine Blaupause, Politik kann auch nicht immer für jeden einzelnen Lebenssachverhalt eine individuelle und paßgenaue Lösung liefern. Es braucht Augenmaß und manchmal auch mutige Entscheidungen. Natürlich wurdne auch in den Schulen sicher falsche Entscheidungen getroffen und natürlich könnte einiges besser organisiert sein (Busverkehr!). Aber man darf auch nicht vergessen: So eine Pandemie ist eine Jahrtausendherausforderung! Akteure die hier immer perfekt und vorausschauend agieren, gibt es nicht. Insofern darf man auch nicht vergessen, dass auch in den Schulen viele Lehrer über sich hinaus gewachsen sind. Es heisst also zu Recht den Kreis der Helden zu erweitern. Vielleicht hat man aus dem ersten Lockdown gelernt, das nicht nur Klatschen und Sonntagsreden helfen, sondern auch finanzielle Anerkennung. Besonders den Erzieherinnen wäre es zu wünschen!

Gemeinsam sind wir stärker als das Virus

Ich bin überzeugt irgendwie kommen wir mit der richtigen Mischung aus Besonnenheit und Aufmerksamkeit auch durch den zweiten Lockdown. Wichtig wird es sein, sich nicht auseinander dividieren zu lassen: Denn gemeinsam sind wir stärker als das Virus!

 

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